Nasses Lissabon

Gestern waren es Baumaschinen, heute sind es Wellenreiter, Kiter und Surfer! Jeden Tag gibt es Neues zu beobachten. In der Abendsonne gestern tümmelten sich hier in Peniché mindestens fünfzig Wellenreiter in den Wellen – am liebsten hätte ich es auch ausprobiert! Und heute früh hätte ich am liebsten gleich das Kiten probiert. Ich sehe schon, viele Sportarten warten noch auf mich. Aber heute geht es jetzt wirklich nach Lissabon! Und morgen machen wir Strecke zur Algarve. Da soll es so schön sein – und das Wetter auch besser! Als wir nach Lissabon hineinfahren, regnet es schon wieder in Strömen. Das gibt’s doch einfach nicht… Abgesehen von Porto, dem Dörfchen Òbidos und natürlichen den gigantischen Stränden hat uns die Portugalküste bisher nicht wirklich gefallen.

In der größten Stadt Portugals haben wir in einer Seitenstraße zufällig Internet und wir machen erst mal eine Planbesprechung, denn das Wetter lädt nicht so sehr ein, gleich loszutigern. Wir recherchieren, dass es hier das zweitgrößte Ozeaneum der Welt gibt – das ideale Regenprogramm: Leopold ist absolut begeistert und könnte sich Stunden in dem Mega-Aquarium aufhalten. Es erweckt den Eindruck, dass man sich inmitten des Ozeans befindet und mit den Fischen schwimmt und agiert. Leopold erklärt mir, welche Fischarten darin herumschwimmen (Katzenhai, Rochen, Kofferfisch usw.) und ich bin verblüfft, wie gut er sich auskennt. Neben Fischen sehen wir außerdem Seeotter, Pinguine, Papageientaucher und allerlei andere Meeresbewohner wie Seesterne, Muscheln, Anemonen oder Krebse. Aurelia ist fix und fertig und lässt sich vor Müdigkeit tragen, was wirklich absolut selten vorkommt. Kein Wunder, denn die letzten Tage sind die Kinder immer erst mit der Dunkelheit schlafen gegangen (d.h. gegen 23 Uhr) und relativ normal wieder aufgestanden. Dazu kommt doch immer mal wieder Sightseeing dazu und eigentlich nur relativ wenige Abschnitte ohne Autofahren. Es wird also wirklich Zeit, dass wir einen tollen Platz finden, wenn das Wetter gerade einmal passt…

Abends finden wir (bei starkem Regen) einen netten Parkplatz in einem Erholungspark nahe dem Stadtgebiet, denn morgen werden wir dann die eigentliche Stadtbesichtigung machen. Klaus signalisiert, dass er bald keine Energie mehr hat, wenn es noch länger regnet. Leopold erwidert, dass er jedes Wetter mag. Das ist doch wenigstens schön. Denn dass wir das Wohnmobil derart intensiv auch tagsüber nutzen würden, hätten wir uns vor Reiseantritt so nicht gedacht. Auch haben wir bisher ‚daheim‘ am besten gegessen. Die Reise birgt also noch viel Potenzial in vielerlei Hinsicht. Zurückgelegte Kilometer heute: 115.

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