Wir haben sie, die Sonne!

Ja, es gibt uns noch, auch wenn wir seit bald einer Woche nichts mehr hören haben lassen! Aber, das ist auch schwierig, wenn man so ganz plötzlich mitten im Sommer gelandet ist: Wir stehen nun in Sichtweite von Cádiz, in Puerto de la Santa Maria, an einem ganz wunderbaren Platz, direkt am Strand. Und: Wir haben Anschluss an die Fähre nach Cádiz, an die hübsche Altstadt von Puerto und Internet! Das heiße Wetter, das heute schon am Ende der 30-Grad-Skala einzuordnen ist, lässt uns keine Zeit für Tagebuch schreiben. Wir müssen baden (unter den erstaunten Blicken der Einheimischen, die gut 17 oder 18 Grad Wassertemperatur zu kühl finden), in der Sonnen liegen, im Schatten liegen, guten Salat im Jakl essen und danach Siesta machen, wir müssen abends Tapasbars aufsuchen oder bis weit nach Mitternacht mit unserem hier kennengelernten „Nachbarn“ Marc und dessen spanischen Bekanntschaften im Schutze unserer „Wagenburg“ zusammensitzen. Nicht zu vergessen, dass ich versuche, immer schön brav Spanisch zu sprechen bzw. zu lernen (was besonders gut gelingt, wenn man mit Spanischen Kids Fußball spielt und diese dann geduldig jedes gerade passende Wort erklären). Die Kinder haben sich auch schon ein wenig mit den lieben Kindern von Marcs Freundin angefreundet: Sie gehen an der Mole angeln, spielen Fußball, sammeln Muscheln oder Aurelia zieht eine mitternächtliche Show ab und beeindruckt den siebenjährig Nacho und dessen neunjährigen Kumpel Carlito. Unser Mädel macht sich besonders gut mit Spanisch: Erklärt man ihr die Bedeutung mancher Wörter, werden diese auch benutzt. Besonders gern im Gebrauch ist natürlich „Helado“ (Eis) – das begeistert auch Leopold! Ich bin überzeugt, wenn wir hier wohnen würden, könnten die Kinder in kürzester Zeit die Landessprache – und Freunde, die finden sie sowieso! Wir stehen heute bereits fast eine Woche hier – obwohl das nicht der Plan war. Aber nach sechs Wochen Regen ist das einfach verdient. Dennoch werden wir die 37 Grad hier bald verlassen und gen Süden weiterziehen. Tarifa und Gibraltar stehen unmittelbar auf dem Plan, wie und was dann folgt ist wie immer offen.

Die Tage hier waren auf jedenfall ganz wundervoll! Am Donnerstag haben wir unsere Räder geschnappt und haben gegen 16.30 Uhr ohne Hund, dafür zusammen mit Marc mit der Fähre nach Cádiz übergesetzt. Leider hatten wir an diesem Tag extrem starken Wind und damit auch Seegang: Die kleine Personenfähre hat sehr sehr stark geschwankt und die Gischt hat uns nass gemacht. Leopold fand das gar nicht lustig und er betonte nach der etwa zwanzigminütigen Fahrt, dass er sicher nicht mehr mit diesem Ding zurückfährt (was er dann allerdings doch tat – die Kids durften zum Kapitän und selbst steuern). Seine Angst, vom Schiff zu fallen, war nicht ganz unberechtigt, die eine Reling stand nicht selten nahezu senkrecht über den anderen – zumindest hat nicht allzu viel gefehlt… Eine Stadtbesichtigung mit Fahrrad ist wirklich deutlich weniger ermüdend. Wir flitzen durch die Gassen, landen natürlich wieder in einer Tapasbar und flanieren später durch die hübschen Gassen. Um 21 Uhr beginnt hier das Leben und wir haben Mühe, die Räder durch die Menge an Leuten zu schieben.

Unser Versuch, beim Campingplatz Wäsche waschen zu dürfen, schlägt fehl. Wir müssen also wieder einen klassischen Waschsalon finden.

Jetzt ist mir aber sehr sehr heiß, meine lieben Leser! Ich muss ab ans Wasser! Im Jakl wird es heute wohl unerträglich, denn der Sturm ist nahezu Windstille gewichen…

Kommentar schreiben

Kommentare: 0