Am südlichsten Zipfel Spaniens

Morgens werden wir je aus dem Bett gerissen, als ein offensichtlich genervter Anwohner bei uns mindestens zweimal extrem laut hupend vorbeifährt. Wir ärgern uns, das ist wirklich lächerlich, weil wir hier fern ab jeden Dorfes in einer Sackgasse auf dem Berg oberhalb der Küste stehen. Und wirklich so, dass wir nichts und niemanden behindern; die Schweine, Esel und Stiere laufen frei herum, selbst die stören sich nicht an uns. Wir versuchen uns, nicht aufzuregen. Ein unangenehmer Start in den Tag ist das trotzdem. Angenehm ist aber, dass endlich der starke Wind nachgelassen hat – zumindest bis wir in Punta Paloma am Strand landen. Es sind extrem viele Windsurfer und Kiter im Meer, denn es weht das Pendant zum Levante, der Poniente, ein kalter, da vom Atlantik wehender Wind. Zwar ohne Pollen, dafür mit jeder Menge Gänsehaut im Gepäck. Wir haben heute zwar einen strahlend blauen Himmel, aber es ist kaum daran zu denken, ohne dicke Fleecejacke hinauszugehen. Schade. Dennoch haben wir alle eine Mordsgaudi in der angrenzenden Riesenwanderdüne: Die Kinder kugeln x-mal kopfüber den weichen Sandhügel hinunter und auch wir Erwachsenen lassen es uns nicht nehmen, in hohen Sprüngen über die Abbruchkante der Düne zu „fliegen“. Plato bleibt brav bei uns. Der Wind ist aber ein ständiger Begleiter des heutigen Tages und wir sind froh, als wir mittags im Jakl gemütlich hervorragende Pasta essen. Danach schlendern wir am Strand entlang: Plato schwimmt im Fluss, der ins Meer mündet – und ist offensichtlich froh über Süßwasser -, die Kinder waten im Wasser und wir beobachten die vielen Kitesurfer. Wir entdecken am Wiesenstreifen hinter dem Meer die „Schweinewiese“, die Marc schon erwähnt hatte und parken um. Diese große Wiese ist bekannt unter Surfern und Kitern und ist bis nach Tarifa, das noch gut zehn Kilometer von hier entfernt ist, scheinbar die einzige Möglichkeit, an der Küste frei zu stehen. Uns gefällt es hier: Die VW-Bullis, klassischen Wohnmobile, umgebauten Lieferwagen und auch einige PKWs mit Anhänger oder Zelt, die alle kreuz und quer verteilt stehen und an denen Surfbretter, Kites und Neoprenanzüge angelehnt sind, lassen tatsächlich ein bisschen Gefühl von Freiheit oder Surferleben aufkommen. Es laufen viele Hunde herum – Plato wird hier noch richtig umgänglich und sozial. Wir werden die „Schweinewiese“ trotz Gefallen aber wahrscheinlich bald wieder verlassen und Tarifa, den südlichsten Ort Spaniens, besichtigen und uns dann ostwärts gen Gibraltar halten.

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Kommentare: 1
  • #1

    Juicer Review (Donnerstag, 18 April 2013 10:51)

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