Die Polizei sagt "Hallo"

Den heutigen Tag lassen wir richtig ruhig angehen, denn es ist Traumwetter – so gut wie kein Wind und angenehme Bikini-Temperatur: Leopold und Aurelia gehen mit Papa zum Flüsschen, um dort nach Fischen zu keschern und ich mache es mir im Stuhl vorm Jakl gemütlich. Nichts scheint die Ruhe zu trüben bis – ja bis am frühen Nachmittag die Guardia Civil auftaucht. Jetzt verstehe ich auch, warum unsere angrenzenden Nachbarn gerade vorhin relativ schnell verschwunden sind. Sie hatten die Lunte gerochen, denn wer nicht da ist, kann auch nicht weggeschickt oder verwarnt werden. Nun ja, ich braver Bürger bleibe also sitzen anstatt noch das Weite zu suchen – Klaus ist mit den Kindern noch am Strand. Bevor ich das Geschehen also so recht verstehe, haben die Polizisten die Personalien und unser Kennzeichen aufgenommen. Sie sagen, wir müssen weg, sonst kommt der Abschleppwagen. Na, das befürchten wir nun nicht wirklich, aber etwas durcheinander sind wir schon, was wir jetzt machen sollen. Eine belgische Camperin kommt her und fragt, ob wir fahren. Auch sie ist sich unschlüssig, was mit dieser Verwarnung anzufangen ist. Eigentlich ist diese Wiese hier wohl privat und der Eigentümer duldet das Campen, jedoch scheint dieses Spielchen mit der Polizei seit Jahren gängige Praxis zu sein, wie sich später in Gesprächen herausstellt. Ich bin tierisch sauer auf unsere deutschen „Fluchtnachbarn“. Sie hätten ja ein Wort sagen können als offensichtlich „alte Schweinewiesler“. Ich an ihrer Stelle wäre auf jeden Fall so freundlich gewesen. Wie auch immer, ich habe eigentlich keine große Lust mehr, hier und v.a. neben den Deutschen zu stehen, dennoch entscheiden wir uns aber, die Androhung zu ignorieren, noch eine Nacht stehen zu bleiben und erst morgen nach dem Frühstück abzureisen. Das wollten wir sowieso und so gehen wir also nochmals gemütlich an den Strand und an die chillige Strandbar.

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