Wie im Hochgebirge

Den Vormittag verbringen wir am Pool eines Restaurants. Amüsant: Als wir uns nach sicher zwei Stunden erheben, um das „Schwimmbad-Restaurant“ zu verlassen, kommt plötzlich jemand laut fuchtelnd gelaufen und ruft „Perro no“! Tja, zu spät, der lag jetzt leider zwei Stunden friedlich in einer Ecke im Schatten, wobei er keinen der nicht vorhandenen anderen Gäste gestört hat. Aber ja, ist schon gut, wir gehen ja! Wir befinden uns hier etwa zwanzig Kilometer im Landesinneren und nun wollen wir zurück zur Küste. Aurelia und Leopold dürfen sich vorne im Cockpit platzieren, denn unser Weg ist kurvig und steil. Auf Übelkeit hat da keiner Lust, zumal es auf der knappen Straße keine Ausweichmöglichkeit gäbe. Die Landschaft ist aber fantastisch: Es ist eng, es gibt Hügel, die wie breite Kegel aus der Umgebung ragen. Die Straße windet sich wie eine Schlange, überall gibt es Nysboro-Bäume oder auch Kirsch-, Feigen- oder Mandelbäume. Die Nysboros sind kleine, aprikosenartige Früchte, die nach Abziehen der Schale herrlich saftig schmecken. Die Kinder haben davon schon reichlich bei unserer Bekanntschaft in Òrgiva gegessen. Rechts unseres Weges ragt ein karger Berg auf, an dessen Fuß der Boden terrassenförmig angelegt ist, damit trotz Trockenheit Landwirtschaft (v.a. Obst- und Oli

venbäume) betrieben werden kann. Leopold erfasst sofort den Grund der Terrassen: „…damit das Wasser nicht gleich wieder abrinnt!“ Immer höher fahren wir hinauf, Jakl muss sich arg quälen und Klaus jammert, dass er schon bald Schwielen an den Händen bekommt durch das ständige enge Lenken. Irgendwann ist dann doch der Scheitel erreicht und es geht wieder hinab, die Motorbremse hat zu tun, denn die Bremsen würden sonst heiß laufen. Es kommen uns einige tapfere Radler entgegen; unglaublich, was die da leisten. Uns hat schon der motorisierte Auf- und Abstieg angestrengt… Gegen 18 Uhr trudeln wir in Denia ein. Hier weht das erste Mal am Mittelmeer ein recht starker Wind, so dass wir sofort wieder Surfer und Kiter vorfinden, die wir sogleich hautnah beobachten. Geparkt wird heute in der Marina, wo wir nachts so um 22 Uhr in einer Eisdiele noch Wifi finden.

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