So

01

Jul

2012

DAHEIM!!

Wir sind am Freitag wieder daheim gelandet!!

 

Ein Endbericht folgt!!!

 

Bitte etwas Geduld, erst muss ich hier daheim einiges auf Vordermann bringen,,,

Ich würde mich nach wie vor über Feedback im Gästebuch oder per Email freuen!

 

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So

24

Jun

2012

Französische Uferstraßen

Seit wir in Frankreich unterwegs sind. Ist es sehr schwer, einen freien Internetzugang zu finden. So habe ich gehörigen Rückstand mit dem Tagebuch Aktualisieren. Heute sind wir bereits den dritten Tag in Folge noch vor dem Frühstück losgefahren. Leopold und Aurelia schlafen dann noch friedlich in ihren Kojen und wir können schön ohne jedes Gequängel Gas geben. Da es heute kurz nach sieben war, hatten wir eine wirklich herrliche Morgenstimmung. Die sogenannte Esterel-Uferstraße windet sich entlang der Cote d’Azur, es gibt viele kleine mehr oder weniger gut zugänglichen Buchten zwischen den Felsen. Als die Kinder aufwachen, machen wir Halt und genehmigen uns ein leckeres Frühstück mit frischem Knusperbaguette und saftigen Rosinenpuddingschnecken. Danach klettern wir zu einer kleinen Kieselbucht hinab, in der man prima von Felsen springen kann. Plato bleibt oben beim Auto. Er muss heute eindeutig Wachdienste leisten, denn überall liegen auf den Parkbuchten Glasscherben eingeschlagener Autoscheiben. Er kriecht wie immer willig unter das Auto und weiß Bescheid, dass er jetzt entspannen darf. Mittags, als die kleine Bucht unerträglich brechend voll wird, verabschieden wir uns und fahren weiter nach Cannes. Wir sind alle müde, wollen uns aber doch die berühmte Promenade mit seinen noblen Hotels und natürlich dem Palast de Festivals mit dem weltbekannten roten Teppich nicht entgehen lassen. Am liebsten würden wir uns nach Hause beamen; da das aber nicht geht, geht die Tour weiter via Nizza gen Monaco. Morgen steht also das Fürstentum auf dem Plan, heute nur noch einen Platz finden.

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Sa

23

Jun

2012

Ein kleines Bier für 8,50 €...

… wollen wir in Saint Tropez nicht bezahlen. Aber ansonsten gefällt es uns in diesem mondänen Örtchen schon wirklich sehr gut. Erst gestern haben wir festgestellt, dass wir auf unserer Reise drei Ferraris gesehen haben. Heute können wir selbige nicht mehr zählen, ein Ferrari nach dem anderen röhrt an uns vorbei. Zwischendurch fährt auch mal ein Porsche, Mercedes SLR, Hummer, Bentley oder Rolls Royce, jede Menge Harleys und auch die ein oder andere fette Rennmaschine. Bevor wir am späten Nachmittag mit den Rädern in die Stadt und den Hafen fahren, parken wir am Eingang des noblen Ortes und können dort direkt an einem schmalen netten Strändchen baden. Auch Plato darf hier mit und döst den ganzen Tag entspannt im Schatten. Wir beobachten bereits tagsüber die in der Bucht vor Anker liegenden Jachten, die wirklich nur staunen lassen. Teils mit eigenen Sportspeedbooten im Rumpf, teils doppelstöckig, teils mit Pool, alle mit eigener Crew… Wir staunen nur so, als wir im Hafen alles hautnah sehen: Vor uns die „schwimmenden Millionengräber“, hinter uns die spritfressenden Sportwagen, neben uns die silikonbusigen und lippenaufgespritzten Damen der Superreichen. Saint Tropez hat aber mehr zu bieten, wie nur den Hafen: Die Gassen hinter der Promenade sind absolut charmant, die pastellfarbenen Häuser sind sehr gepflegt und teilweise reich mit Blumen und Grünpflanzen geschmückt. Hübsch gedeckte Tische warten auf Gäste, teure Boutiquen auf gezückte Kreditkarten, steile Gässchen auf ihr Erklimmen. Die Kinder haben den ganzen Tag am und im Meer getobt, leider wieder einmal nicht geschlafen, und so kommt es, dass sie nun wieder einmal extrem aufdrehen. Das macht das flanieren wirklich anstrengend – ich wünsche mir ein Rückkehr hierher an dieses Fleckchen an der Cot d’Azur OHNE Nachwuchs; und am liebsten für ein paar Tage als Teil des Sehens und Gesehens werden… Als wir um halb acht „daheim“ ankommen, ist es noch so heiß, dass wir noch einmal ein kleines Bad im Meer nehmen. Das Thermometer zeigt hier die höchsten Temperaturen der ganzen Reise. Mir gefällt das richtig gut.

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Do

21

Jun

2012

Auf Wiedersehen, Spanien!

Als wir morgens erwachen, begrüßt uns ein strahlend blauer Himmel – und sehr früh schon große Hitze. Dennoch machen wir einen wundervollen Spaziergang durch den tollen Mischwald. Wir wandeln auf einem ausgewiesenen Wanderpfad, auf dem alte Megalithe stehen. Wir sinnieren über Steinzeitmenschen und wie es hier damals wohl ausgesehen hat. Auf dem Rückweg erzählt mir das Töchterchen, wie sehr sie sich schon auf unsere lieben Freunde in Fernhag freut und wie toll doch dort einmal ein gemeinsamer Waldspaziergang war. Die Sonne brennt – und wir genießen die Ruhe hier in der Bilderbuchlandschaft, so dass es erst gegen 16 Uhr auf die große Tour. Schwups haben wir die Grenze hinter uns gelassen und folgen auf französischer Seite einer kurvigen Straße durch die Ausläufer der Pyrenäen. Etliche Kreisverkehre nerven hier in Frankreich wieder – die Franzosen übertreiben es damit noch mehr wie die Spanier; und wenn man Autobahnen meidet, sind die wirklich ein Hindernis. Übernachtet wird heute in Narbonne, an einem toten Meeresarm. Zwar dürfen hier offiziell keine Wohnmobile über Nacht parken, aber wir sind mittlerweile echt entspannt – und tun es ruhigen Gewissens dennoch, da der eigentlich Strandparkplatz mit einer Höhenschranke begrenzt ist. Apropos Verbotstafeln: Die absurdesten haben wir in Spanien gesehen: Erstens „Picknick [am Strand bzw. Park] verboten“ und zweitens „Barfuß laufen am Strand verboten“. Bevor wir nach 122 anstrengenden Kilometern ins Bett fallen, nutzen wir aber die passende Umgebung für einen letzten Lagerfeuergrillabend, an dem wir unsere noch in Spanien gekauften “Salchichas especiadas las Nuremberg originales” verzehren. Am nächsten Tag gehen wir an den Strand, der mich hier südlich von Narbonne-Plage an den Atlantik erinnert und die Wellen sind prädestiniert zum Bodyboard surfen. Auch gibt es hier kein Hundeverbotsschild und so ist der Vierbeiner auch mit von der Partie. Um 15 Uhr packen wir es nach Seté, ein ausgesprochen hübsches Hafenstädtchen im Haffgebiet vor der Camargue. Wir finden wir einen perfekten Parkplatz im Hafen und betrachten eine Veranstaltung, ein „Fischerstechen“. Abends geht hier eine Megaparty an der Hafenstraße ab und die Kinder flitzen freudig zwischen Live-Bands und Kneipen hin und her.

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Di

19

Jun

2012

Dali-Museum in Figueres

Morgens um sechs weckt mich Plato und da ich nicht mehr schlafen kann, mache ich einen schönen Spaziergang in dieser kleinen Bucht. Das Wetter ist nicht ganz eindeutig, die Sonne blinzelnd verschlafen durch Wolken und es ist noch sehr kühl. Im Jakl schläft noch alles tief und fest und auch ich dämmere noch mal weg. Als wir schließlich aufstehen, ärgern wir uns über das Wetter – mittlerweile ist es deutlich bewölkt und unser Badevorhaben beim Teufel. Schade, hätten wir das schon gleich geahnt, dass es zuzieht, hätten wir uns gleich auf den Weg nach Figueres zum Dali-Museum gemacht. So sind wir deutlich später dran und reihen uns erst mittags beim perfekten Museumswetter in die lange Warteschlange ein. Dali ist ein fantastischer Künstler und so birgt das Museum so einiges – auch für mich Kunstbanausen und die Kinder. Leopold zeigt sich sehr interessiert und sucht und entdeckt in vielen Werken Geheimnisse. Ich bin wirklich stolz über sein Interesse. Als das Museum immer voller wird, da es offensichtlich keinen Einlassstopp gibt, verlassen wir das ehemalige Theater völlig k.o. und erholen uns zunächst bei einem genialen Salat im Jakl. Eigentlich sind wir wirklich schon müde, aber hier in Figueres, das sonst nichts her gibt, wollen wir auch nicht bleiben und so fahren wir zum letzten Großeinkauf in Spanien. Wir wollen unsere „Warenlager“ mit allerlei spanischen Köstlichkeiten füllen, sehen uns dazu jedoch nahezu außer Stande – zumal uns unsere Müdigkeit und die Aufgekratztheit der Kinder kaum denken lassen. Wir fahren die etwa noch zwanzig Kilometer Richtung französische Grenze, wollen aber noch eine Nacht in Spanien verbringen und finden einen ganz wunderbaren Platz zwischen Korkeichen und Teichen, hören noch ein nettes Froschkonzert und streicheln ein paar Pferde. Das ist das Idyll, das uns die Ruhe für die Nacht bringt. Wir sind etwas wehmütig, dass wir nun, nach elf Wochen in Spanien, das Land doch verlassen müssen. In diesem tollen Land kann man es einfach super aushalten: Wir haben viel gesehen, das ein oder andere erlebt und wirklich viele Kilometer zurückgelegt. Dennoch: Wir freuen uns schon so sehr auf daheim, wir wollen jetzt ziemlich Gas geben – denn aufnahmefähig für irgendwelche Sehenswürdigkeiten bin ich für meinen Teil zumindest nicht mehr…

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Mo

18

Jun

2012

Costa Brava

Bereits vor dem Erwachen unseres Nachwuchses geht es hinaus aus Barcelona. Schön war es, aber die Weltstadt ist einfach riesig: Vierspurige Einbahnen, mehrspurige Kreisverkehre, Massen von Menschen. Wir sind froh – auch wenn uns das Schnuppern an der schönen Stadt gefallen hat – uns wieder verabschieden zu können. Als die Kiddys aufstehen, fahren wir bereits fünfzig Kilometer am Strand entlang. Wir machen einen Frühstückshalt und gehen ein klein wenig spazieren, gehen aber bald wieder auf die Strecke, denn irgendwie wollen wir uns zügig der französischen Grenze annähern. Die Küste der Costa Brava ist sehr zerklüftet, so dass es kaum Straßen direkt an der Küste gibt. Immer wieder stechen wir hinab, erhaschen Blicke aber keinen Parkplatz – alles ist schon wieder so sehr zerstreut bebaut. So haben wir abends 150 Kilometer auf dem Tacho, als wir bei Begur den Tag an einem netten, kleinen Sandstrand, der von Felsen umrandet ist, beenden. In der Cala d’Aiguablava nimmt Aurelchen noch ein abendliches Bad im namensgebendem glasklaren, vermeintlich weißem Wasser. Leopold sucht lieber nach Krebschen und Fischen. Nachdem sich alle Badegäste verabschiedet und wir selbst köstlich „daheim“ diniert haben, darf Plato am Strand toben (denn eigentlich sind „Gossos“ (katalanisch für das spanische Wort „Perro“) wieder einmal verboten). Aurelia juchzt, als der Labrador des Strandrestaurants sich dazu gesellt und mit Plato mit einem Stecken spielt. Wir bleiben auf dem offiziellen Strandparkplatz stehen, wachen nur leider früh auf, da sich x Müllautos, Strandkehrer und andere Müll- und Kehrmaschinen um den Mini-Strand kümmern.

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So

17

Jun

2012

Beeindruckendes Barcelona

Obwohl heute Sonntag ist und die Kinder daher natürlich wieder die „Sendung mit der Maus“ fordern, fahren wir bereits am späten Vormittag ohne das übliche Programm die wenigen Kilometer in die Stadt hinein. Aus der Metropole staut es sich raus, denn die Städter wollen alle Richtung Sitges an den Strand, dahin, wo wir gerade herkommen. Geparkt haben die Autos bereits bis in die Schnellstraßenauffahrt hinein. Nur wir wollen heute nicht an den Strand... Wieder einmal stellen wir unseren Jakl grandios ab, mitten im Zentrum an der Plaza de Catalunya, ganz nah an der Rambla. Zwar schien es gerade eben noch, dass die halbe Stadt ans Meer möchte, aber da waren die Touristen nicht einkalkuliert: Massen von Menschen schieben sich die breite Flanierstraße, die bekannte Rambla, entlang. Hier werden allerlei Dinge verkauft: Der übliche Nippes wie Postkarten, Schlüsselanhänger, Magnete, Taschen und spanische Fächer, aber auch ein klein wenig Aufsehen erregendes wie Hamster, Kaninchen, Schildkröten und Fische. Leopold und Aurelia können sich kaum losreißen, während mich Plato wegen der Tierchen fast umreißt. Tapfer marschieren die Kleinen mit uns weiter, vorbei an lebendigen Statuen, menschlichen Pyramiden (wir haben Glück und heute gibt es eine Vorführung von Castellers) und prächtigen Booten und Jachten im Hafen. Irgendwann schaffen wir es dann doch voller Eindrücke zurück zum Wohnmobil, wo wir uns erst mal eine kleine Brotzeit genehmigen, um uns zu erholen. Plato fällt völlig geplättet regelrecht in seine Schlafstellung um und möchte sich nicht mehr rühren. In letzter Zeit musste er viel an der Leine sein, auch das ist anstrengend, manchmal auch für uns. Danach fahren wir noch bei der Sagrada Familia vorbei, dem unangefochtenen, beeindruckenden Wahrzeichen der Stadt, Gaudis Kathedrale. Abschließend spazieren wir noch ein wenig im Park Güell: Die hübsche Parkanlage, deren Sitzgelegenheiten und Türmchen teilweise aus bunten Bruchstücken einer alten Keramikfabrik entstanden, sind ein typisches barcelonaer Postkartenmotiv. Den Kindern gefällt das richtig gut, schließlich sammeln sie selbst immer und überall mit großer Leidenschaft bunte Fliesenbruchstücke. Wir sollten wirklich auch einmal etwas so hübsches daraus machen! Es wuselt auch hier von Menschen, es ist recht warm und die Kinder sind extrem aufgedreht. Erstaunlich, wo die mal wieder ihre Energie hernehmen. Mir wird alles etwas viel. Plötzlich rauscht alles nur noch um mich und ich bekomme eine Aura im Blickfeld – ich bin geschockt, das ist ein Migräneanfall! Ich dachte, ich schaffe die Reise ohne dieses Übel, aber nun ist es passiert. Gott sei Dank habe ich eine Migränetablette in der Handtasche und unser „Häuschen“ ist nicht weit: Ich verkrieche mich im Alkoven und die Kids sind brav und leise. Mir fällt ein Stein vom Herzen, als ich merke, dass die Medizin das größte Übel tatsächlich abwenden kann. Die Nacht bricht eh schon bald heran, so dass ich mich erholen kann. Eigentlich hatten wir noch in Erwägung gezogen, außerhalb der Stadt zu nächtigen – diese Pläne haben sich schlagartig erledigt. Wir stehen aber auch recht gut und können ruhig über Nacht bleiben. Als die Kinder im Bett und der Hundi versorgt sind, genehmigt sich Klaus ein Bierchen in der Kneipe nebenan. Ich schlafe währenddessen einfach nur erschöpft ein – und bin morgens erstaunt über mein Wiedererstarken…

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Sa

16

Jun

2012

Alles läuft weiter...

Die Tage nach Salou bzw. dem Campingplatz verlaufen ganz unspektakulär: Abends schauen wir uns noch ein klein wenig Tarragona an – haben jedoch so Hunger, dass wir zwangsweise ein Lokal aussuchen (weil wir unsere eigenen Schränke leider nicht mehr gefüllt haben) und prompt irgendwelche Fertiggerichte vorgesetzt bekommen. Ärgerlich. Eigentlich wollten wir noch ein wenig flanieren, aber ich bin leider mit einem dünnen Kleid zu kalt angezogen. Mich friert es unbändig. Tja, wir sind einfach nicht mehr in Andalusien, die trockene Hitze haben wir nun mal hinter uns gelassen. Hier „oben“ ähnelt das Klima sehr dem unseren. Desto näher wir an Barcelona herankommen, umso grüner und „bekannter“ wird alles, vor allem nördlich der Großstadt: Saftige Bäume an Flüssen, Sonnenblumen-, Reis- und Weizenfelder gebettet in sanfte Hügel und größere Berge am Horizont. Wir tun uns ein wenig schwer, einen einigermaßen netten Platz für die Nacht zu finden. Doch dann entdecken wir im Grunde mitten in einer Siedlung einen grandiosen Platz auf den Klippen, direkt an einem Leuchtturm. Ich schlafe gut und am nächsten Tag geht es weiter zum Auffüllen unserer Schränke (Klaus hat schon die Krise bekommen, weil unser Vorrat einen Tag auf fast null war) und ausgiebigem Baden mit Bodyboardsurfing. Der Strand ist herrlich und die Sonne tut so dermaßen gut. Erhitzt und erholt, aufgeglüht von der Sonne, frisch geduscht und frisch gecremt fühlen wir uns richtig wohl und fahren um etwa 16 Uhr noch ein wenig weiter, näher an Barcelona heran, denn morgen kommen wir nicht mehr an der Stadtbesichtigung drum rum…

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Fr

15

Jun

2012

12.-15.7. Camperleben

Nach einem gemütlichen, späten Frühstück fahren wir mittags auf den Campingplatz nach Salou (das liegt neun Kilometer vor Tarragona). Zu Fuß suchen wir uns einen der vorgeschlagenen Plätze aus und finden eine für uns perfekt zwischen den Pools gelegene Parzelle. Jakl darf nun das erste Mal auf unserer Reise auf seinen Ausgleichkeilen stehen (damit wir genau waagrecht stehen, was zum Kochen und Fernseher ausrichten wichtig ist); und wir haben mal wieder Strom, so dass wir Kameraakku und Zahnbürste laden können und der Kühlschrank nicht auf Gas laufen muss. Im Gegensatz zu all den anderen Campern bauen wir nichts auf – nicht mal unsere Markise. Das fällt direkt auf, denn erstens haben wir ein Wohnmobil, das hier eher die Ausnahme ist zwischen all den Wohnanhängern. Zweitens haben wir ein weißes Kennzeichen und kein gelbes – geschätzte 85 Prozent sind hier Niederländer, der Rest teilt sich auf auf Spanier, Engländer und Iren. Deutsch hört man hier eigentlich nicht. Unsere unmittelbaren Nachbarn sind zwar nett, aber es sind nun mal diese klassischen (Dauer-)Camper: Rentner, Niederländer, Markise, Vorzelt, Teppich, Blümchen, Mikrowelle in der Außenküche nebst Außendusche, ständig wird geputzt (entweder das Vorzelt oder der Wohnwagen oder das funkelnde Auto) und gekehrt, man sitzt in Gruppen zusammen und verlässt nur selten sein persönliches Fleckchen in diesen Gefilden. Zumindest hat man so beim Schlendern über den Platz immer etwas zu beobachten: Engländer grillen bereits morgens um acht, Niederländer putzen und waschen bereits morgens um acht und die Axthammers schlafen morgens um acht (nur der Gassigänger nicht). Die drei gebuchten Tage verbringen wir an den Pools (Leopold schwimmt viel) – und kommen auch hier nicht in Kontakt mit anderen Familien. So genießen wir einfach die vielen Rutschen und nette Poollandschaft (Leopold braucht seine Zeit, ehe er alles mit Feuereifer nutzt; Aurelia stürzt sich sogleich ins Getümmel), beobachten die Menschen und sind letztendlich froh, als wir nach den drei Tagen wieder on Tour gehen und in unseren persönlichen Alltag zurückkehren. Zunächst sind wir verblüfft, wie viele Menschen doch tatsächlich (hässlich)tätowiert sind. Und wir sind richtige Neger im Gegensatz zu den ganzen „Hellhäutigen“ von der Insel. Klaus sowieso, aber auch die Kinder und ich. Witzig. Nur die meisten niederländischen Dauerurlauber fallen natürlich mehr auf – sie gleichen eher runzligen Grillhähnchen. Eine Sache hat uns aber richtig aufgestoßen: Die Regeln und ihre Durchsetzung. Wir haben ja nichts gegen Spielregeln an den Pools, aber das war einfach viel Unsinn auf einem Haufen. Vom Bademeister gepfiffen wurde (teils beobachtet, teils beteiligt) z.B. spielen mit dem Ball im großen Becken, Sonnenhüte auf dem Kopf, T-Shirts aus Baumwolle am Leib, Schwimmring zum Plantschen, sitzen auf einer Mauer am Wasser, rutschen mit kleinen Kindern auf dem Schoß… Wir sind wirklich regelkonforme Menschen, aber dennoch kam es natürlich, wie es kommen musste und wir sind „kollidiert“. Alles nicht weiter schlimm, aber einfach extrem nervig. Das Leben auf unserer Parzelle verläuft da entspannter: Plato liegt den ganzen Tag komfortabel und entspannt unter dem „aufgebockten“ Wohnmobil und knabbert fast ständig an seinem Megaknochen, die Kinder spielen mit Gras, Blättern oder Stecken und wir bauen zum ersten Mal unseren Campingtisch auf. Leopold flitzt mit seinem Fahrrad umher und lernt, unser Brot zu kaufen. Er ist stolz wie Oskar und die Mama noch mehr. Für ihn bedeutet das richtig viel, so schüchtern wie er ist. Aber er hat in den letzten Wochen einen großen Schritt vorwärts gemacht – die Schule kann nun wirklich kommen! Aurelia konnte dies bei all dem Lob des Bruders so natürlich nicht stehen lassen und hat auch gleich eines gekauft. Und beide haben brav „un pan“ gesagt. Aurelia fällt abends ins Bett, Leopold darf mit mir bis Mitternacht die „Brasil-Show“ im Campingplatz eigenen Amphitheater anschauen – und ist ganz erstaunt, wie die Sambatänzerinnen mit den Popos wackeln können und freut sich mit mir, als es Capoeira-Einlagen mit uns bekannten Liedern gibt. Das Feuerspucken und –schlucken fasziniert ihn ebenso wie die Tanzeinlagen. Ein absolut netter Mama-Sohn-Abend, der wirklich mal nötig war, vor allem, da es leider immer wieder Dispute zwischen uns beiden gibt…

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Mi

13

Jun

2012

Auf Wiedersehen, Ebrodelta!

Wir brechen nach etwa einer Stunde am Strand auf Richtung Tarragona – und sind reichlich empört, als wir Regentropfen auf der Windschutzscheibe entdecken. Die an den Küstenbergen hängenden dunklen Wolken sind zwar nicht erbaulich, aber immerhin mischt sich einiges an Himmelblau dazwischen. Wir sind also frohen Mutes, dass uns das Wettergeschehen weiterhin hold bleibt und nutzen die frischere Witterung zum Vorwärtskommen. Überall türmen sich dunkle Wolken, als wir in Cambrils an einem Schotterstrandparkplatz halten (wieder einmal ignorieren wir das Caravan-Park-Verbot), Brotzeit machen und danach bei aufreißender Wolkendecke an den Strand gehen. Hier gibt es heute genial große Wellen und die Kids juchzen, als sie sich mit Wellenbrett bewaffnet in selbige werfen. Klaus und mir stockt der Atem, denn vom Sohnemann hätten wir das nicht erwartet! Wir lassen es aber unkommentiert und machen uns auf Tränen gefasst – und sind überrascht, als er trotz „Wellendurchgewurschtel“ triefend aus dem Wasser kommt, aber nichts weiter kommentiert und sich stillschweigend dann doch lieber an einer Sandburg zu schaffen macht. Dafür stürze ich mich nun in die Wellen und bin voll in meinem Element: Die Wellen sind deutlich größer, wenn man direkt davor steht und brauchen durchaus Überwindung, um mit- oder durchzugehen… Aber es ist der Hammer und den Dreh mit dem Bodyboard hab ich bald raus! Klaus ist in Sorge, dass mir etwas passiert, aber ich mache weiter, bis mich ohne Ende fröstelt und mich ein Brecher dann doch noch deutlich „zerwutzelt“. Ich schürfe mir die Hand und den Oberschenkel ein bisschen auf und später hole ich ein Kieselsteinchen aus meiner Hand; aber das war wirklich ein sportliches Intermezzo nach meinem Geschmack, denn seit dem Atlantik, wo es jedoch immer zu kalt war, um in den Wellen zu spielen, habe ich einen solchen Wellengang nicht mehr gesehen… Später fahren wir an der definitiv schmucken Hafenstraße Cambrils‘ entlang: Im Hafen schaukeln bunte Fischerboote neben prächtigen Katamaranen und nicht wenig teure Jachten liegen vor Anker. Das wirklich charmante an diesem Städtchen ist die Bebauung: Hier wurde an der Meereslinie nichts mit mächtigen Hochbauten übertrieben; die Häuser sind mit maximal zwei Stockwerken niedrig gehalten und binden sich damit hübsch in die Hafenpromenade ein. Blumen an den Gebäuden und Büsche und Bäume an der Fußgängerzone rahmen die bunten und teils auch alten Hausfassaden liebenswürdig ein. Hier lässt es sich flanieren, zumal alles picobello sauber und mit attraktiven Geschäften gesäumt ist. Wir entdecken im nächsten Örtchen, Salou, das nahtlos nach Cambrils anschließt, einen genialen Campingplatz: Camping Resort Sanguli Salou Resort, fünf Sterne, drei Poolanlagen, neun Rutschen, x Sportplätze, über tausend (!) Stellplätze – und genau das richtige für drei Tage – als absoluter Kontrastpunkt zu unserem bisherigen mobilen Leben! Der momentane Saisonzeitpunkt ist aus kostentechnischen Gesichtspunkten noch dazu der günstigste und so fällt uns die Entscheidung leicht, morgen (heute ist es zu spät, schließlich ist es nach unserer Besichtigung schon 19 Uhr) hier „einzukehren“. Die Kinder freuen sich extrem, natürlich haben es ihnen die Rutschen angetan. Ich freue mich auch sehr, Klaus ist skeptisch, macht aber mit. Zunächst verkrümeln wir uns nach einem Promenadenspaziergang auf den Parkplatz von vorhin und verleben trotz Verbotsschild eine ungestörte Nachtruhe.

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Mi

13

Jun

2012

6.-10.6.12: Auf den Weg in den Nordosten

Nach vier Tagen ohne Reisetagebuch schreiben sitze ich nun entspannt bei einem Glas Tinto de Verano (im Raum Valéncia auch Sangria genannt) im Jakl. Mittlerweile sind wir deutlich in den Norden der Mittelmeerküste gerückt: Wir stehen direkt am Strand der Halbinsel, die durch das Ebrodelta gebildet wird, also etwa 180 Kilometer südlich von Barcelona. Umgeben von Reisfeldern, die uns schon seit etwas südlich von Valéncia begleiten, ist es hier in der Ebene geboten, die Türen abends zu schließen, denn es wimmelt nur so von Mücken. Von Tieren gewimmelt hat es zuletzt in Javea, wo wir am felsigen Strand kaum einen „badefähigen“ Zugang finden konnten, da überall Seeigel waren. Leider hat Plato nicht gehorcht und so landete er mitten auf unzähligen Seeigeln; mit der Folge hat er nun, nach fünf Tagen, immer noch zu kämpfen: Er leckt sich zu jeder Gelegenheit die Pfoten. Leider sehen wir das Übel, wohl eben einige abgebrochene Seeigeldornen, bei den dunklen Pfoten nicht und können ihm nicht helfen. Er läuft ganz normal, dennoch scheint es ihn zu schmerzen. Trotz der „Langzeitfolge“, die „wir“ in Javea davongetragen haben, war es ein schöner Stopp. Felsen und Steine hatten wir bisher eigentlich noch gar nicht und für die Männer am besten war an dieser Felsküste die Möglichkeit, Salz zu ernten: An einigen Stellen entstanden in Felskulen kleinen Salinen, in denen man prima Salz abschöpfen konnte. So kommt es, dass wir mit sicherlich sechs Kilo selbst geerntetem Meersalz nach Hause kommen. „Das reicht bestimmt bis zum nächsten Urlaub!“, meint Leopold. Für zwei, drei Stunden finden wir dann doch noch ein ganz schönes Plätzchen zum Baden. Eigentlich sind auch hier keine Hunde erlaubt (wie überall an den Mittelmeerstränden), aber auf das Verbot pfeifen wir, denn schließlich ist hier bei all den Kieseln, Felsen und schroffen Zugängen fast nichts los. Gegen 17 Uhr bewegen wir uns vorbei an einigen Villen Richtung Schnellstraße, die uns nach 85 Kilometern ungeplant nach Cullera bringt. Cullera fällt auf durch seinen riesigen Felsen, auf dem in weißer Farbe der Stadtname geschrieben steht und auf dem ein Castell gebaut wurde. Ansonsten ist das Städtchen für unseren Geschmack hässlich: Wieder einmal, wie so oft am Mittelmeer, ist der Strand gesäumt von zum Teil baufälligen, aber zumindest durchgängig reizlosen und unschönen Hochhäusern, bei denen zahlreiche Wohnungen zu verkaufen sind. Wir bleiben aber doch hängen, denn der Strand ist großartig feinsandig, breit, lang und mit etwas Wellengang versehen. Wir lassen unseren Blick einfach zum Meer hinaus schweifen und vermeiden die Ansicht entlang der Küste, denn die Pseudo-Manhatten-Skyline brauchen wir nicht. Wir wandeln auf der Promenade und die Kinder toben nach dem späten Mittagsschlaf im Auto mit viel Energie neben uns her. Viel ist hier wirklich nicht los, immerhin haben wir schon den 6. Juni. Es ist zwar tatsächlich noch nicht Hauptsaison, aber auch für die Vorsaison sind hier wenig Menschen unterwegs. Es dämmert, als wir zum Auto zurückkehren, denn wir haben uns natürlich schon längst dazu entschieden, morgen diesen tollen Strand ausprobieren zu müssen. Leider darf Plato hier nicht mit, also müssen wir uns etwas einfallen lassen. Zunächst parken wir gleich hinter der Promenade in der letzten Ecke und verleben eine sehr ruhige Nacht. Oft waren die Nächte in letzter Zeit unruhig: Mal waren es Hunde, mal Autos, mal Menschen. Aber heute ist es ruhig. Am nächsten Morgen entdecken wir, dass unsere Straße gar keine Sackgasse - wie in der Dunkelheit gedacht - ist, sondern als Feldweg hinter den Bambusbüschen weiterführt. Perfekt für uns, wir folgen ihr und stehen nun direkt am „wilden“ Strand in den Dünen, hier gibt es keine Bebauung und der Strand ist nicht mehr so „kultiviert“. Also wagen wir es auch, Plato mit vor zum Baden zu nehmen. Schließlich sind wir hier fast die einzigen Menschen, abgesehen von jenen die wie narrisch des Morgens den Strand auf und ab spazieren, joggen, walken oder eher kugeln. („Warum rennen die denn alle wie irr den Strand auf und ab? – O-Ton Klaus.) Nach freudigem Toben im Wasser liegt Hunderl dann auch brav schlafend neben uns – als zwei männliche „Baywatchnixen“ uns dann doch auf das „Perro no“ an der Playa hinweisen. Mpf, naja, die Herrschaften waren wenigstens einigermaßen freundlich, also darf Wuffi zurück zum Jakl und dort im Schatten unterm Auto liegen, wo er sich ja merkbar daheim fühlt. Zwar haben wir hier wirklich den perfekten Stellplatz (wir stehen auf einem alten Hausfundament unmittelbar hinter der ersten Stranddüne) und fahren sogar an unserem zweiten Tag in Cullera mit den Rädern auf die Promenade vor, aber dennoch treibt es uns irgendwie weiter. Wir wollen uns nun doch kontinuierlich der Heimat nähern und desto näher wir an Barcelona kommen, umso mehr fühle ich mich persönlich schon fast daheim. Schließlich haben wir nun schon über 7000 Kilometer hinter uns, da sind weniger wie 2000 ja wirklich schon nah an der Heimat… Wir genießen nach wie vor unseren langen Urlaub mit allem, was dazu gehört – baden, sonnen, Sightseeing, essen gehen, flanieren, nichts tun, lang schlafen … - dennoch merken wir, wie es langsam reicht und wir des Reisens überdrüssig werden. Gerade die Kinder fangen immer häufiger Sätze mit „Wenn wir wieder daheim sind..“ an und machen schon Termine mit ihren Freunden aus. Auch unsere persönliche „Wieder-Daheim-To-Do-Liste“ wird immer größer. Schließlich haben wir auch ein normales Leben jenseits von Autobahnen, Spritkosten, Wassertank füllen und den besten Strand finden. Entsprechend ist die Laune zuletzt auch immer mal wieder etwas abgekippt, aber wir finden immer wieder zueinander und erleben Schönes. Aurelia wartet zuletzt mit den Sätzen auf „Heute bin ich ganz vernünftig.“ oder ein echter Brüller: „Das hier sind lauter Spanier. Die reden alle spanisch, nur wir reden normal.“ Leopold ist in Momenten von hohem Sachinhalt sehr „groß“ und vernünftig (z.B. beim Salzsammeln, wandern oder wenn er Klaus hilft), jedoch in „unorganisierten“ Zeiten, die natürlich allzu oft vorherrschen, sehr aufgedreht und frech. Aurelia greift das gerne auf und pusht… und so wird es zeitweilig schon sehr anstrengend, um die beiden, die ständig zusammenhängen (was machen eigentlich Einzelkinder??), zu bändigen. Leopold braucht nun die Schule, das ist ganz klar und die Zeiten werden sich sehr ändern. Unsere letzten drei Wochen on Tour möchte ich daher noch sehr genießen, denn diese Freiheit werden wir erst mal nicht mehr haben, wenn Leopold an die Ferienzeiten gebunden ist… Jedenfalls verlassen wir Cullera nach einer Brotzeit, um wenig später um 17 Uhr in Valéncia einzutrudeln. Das erste Mal kreisen wir im Stadtkern auf der Suche nach einem Parkplatz relativ lang, werden aber doch nach einer annehmbaren halben Stunde direkt vor der alten Post, eine echte Sehenswürdigkeit, fündig. Leopold hatte sich ins Bett verkrochen und muss schlaftrunken aufgeweckt werden. Schließlich wollen wir doch heute endlich, in der Geburtsstadt der Paella, dieses leckere Reisgericht essen gehen. Unser Spaziergang durch diese wunderschöne Stadt dauert doch bis hinein in die Dunkelheit, so dass wir uns dazu durchringen, direkt hier in der Stadt zu übernachten. Ich bin wenig begeistert, da dies natürlich bei all dem Lärm von Menschen (es ist Freitag Abend), Autos und Kirchturmuhren natürlich nur wenig bzw. einen schlechten Schlaf bedeutet. Auch Plato muss im Auto schlafen, was für ihn viel Gehechel und für mich obendrauf unruhigen Nachtruhe heraufbeschwört. Aber nun gut, dafür können wir gleich morgen in der Markthalle einkaufen gehen und das samstägliche Morgengeschehen in Augenschein nehmen. Das ist natürlich auch schön, in einer wunderschönen spanischen Stadt bei bestem Sommerwetter zu erwachen. So wird das dann auch gemacht: Die Markhalle ist wie aus dem Bilderbuch, alles wuselt. Es kaufen Köche gleich ganze Schubkarren von frischem Fleisch, Fisch und Gemüse, aber natürlich wird auch hier und da ein bisschen etwas verkauft. Hier ein kleiner Fruchtcocktail, da ein süßes Bäckerteilchen, hier ein paar Kirschen, da ein schöne Nussmischung. Die Metzgerstände beeindrucken die Kinder, es liegen neben den altbekannten Hühnchen auch Hasen und ganze Bullenschenkel in den Vitrinen. Ein letzteres Exemplar lacht uns so an, dass wir es für Plato mitnehmen. Die Verkäuferin schaut ganz ungläubig, als wir ihr klar machen, dass wir ihn ganz und nicht in Teilen wollen. Plato wird sein Glück abends kaum fassen können. Stundenlang knabbert er daran herum, bis er nach Einbruch der Dunkelheit regelrecht erschöpft von „seiner Beute“ ablässt. Tausende Fliegen und Mücken machen sich später über den „Kadaver“ her… Das Geschehen in der Markthalle ist irgendwie belebend, wir sind guter Laune und voller Tatendrang. Wir setzen uns vor der Halle in ein Café und beobachten amüsant das Publikum. Zahlreiche afrikanische Verkäufer bieten gleich daneben ihre Fälscherware feil. Ich verhandle mit einem über eine Sonnenbrille, da er aber nicht nachgibt, wird es nichts aus einem Geschäft. Bevor wir den Traum einer Stadt wieder verlassen, spazieren wir noch im trockenen Flussbett des Rio Túria, der die Stadt zehn Kilometer halbkreisförmig umgibt und nach der Flutkatastrophe von 1957 als Park angelegt wurde. Um 15 Uhr geht es weiter, wir wollen zum Ebrodelta, an dem nun diese Zeilen entstehen. Es ist also der 9. Juni und wir geben bei schlechterem, d.h. bewölktem, Wetter Gas. Es flutscht, denn es herrscht erschöpfte Schlafruhe im fahrbaren Untersatz und wir landen nach 223 Kilometern an diesem wunderbaren Fleckchen, dem Strand von Riumar. Allerdings sind wir gar nicht recht begeistert, als wir in den Ort hineinfahren, denn gleich am Ortseingang steht, dass Hunde am Strand und auch Wohnmobile nicht gestattet sind. Na super. Wie man sich denken kann, hält uns das nicht ab. Aber lieber wäre mir schon gewesen, nicht gleich zu Beginn auf solche Verbotsschilder zu stoßen. Später stellt sich heraus, dass viele Gleichgesinnte das Verbot einfach ignorieren, denn wir treffen unendlich viele Hunde und auch ein paar Wohnmobile an vorderster Strandlinie an. Wir kommen so an, dass wir nur noch essen wollen und dann müde ins Bett fallen. Eine Befürchtung haben wir: Dass das heiße Wetter vorbei ist, denn wir kramen zum abendlichen Spaziergang unsere Fleecejacken raus, denn es weht ein kühler, starker Wind. Das kennen wir nicht mehr seit der Costa de la Luz und da es auch etwas bewölkt ist, befürchten wir Kühle. Gott sei Dank ist unsere Angst vor „Kälte“ morgens unbegründet, denn draußen scheint schon morgens wieder kräftig die Sonne und über den Wind, der stetig stärker wird, sind wir eher froh als betrübt. Morgen am 11. Juni werden wir trotzdem dieses hübsche Fleckchen Erde verlassen. Wahrscheinlich ist das Ziel Tarragona. Dort haben wir auch eine Campingplatzempfehlung. Ob wir wirklich je auf einem selbigen landen werden? Eigentlich unvorstellbar nach zehn Wochen, autarkem, kostenlosem „Stellplatzleben“…
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Di

05

Jun

2012

Schon 700 Kilometer von Tarifa...

Ein wenig gehen wir am Morgen in Denia noch an den Strand. Dann suchen wir einen hübschen Campingplatz und fahren dafür sogar ein wenig gen Süden Richtung Javéa, werden dabei aber leider nicht fündig: Entweder ist der Platz genauso, wie ich ihn mir wünschen würde, aber eben mit einigen ausschlaggebenden Haken (schöner Platz mit Bäumen und Schotter, aber kein Pool, kein Spielplatz, schlechter Strand, langweilige Bewohner, zu wenig Leistung für zu viel Kosten) oder einfach nur grotten-häßlich und ohne jeden Charme, so dass ich hier nicht mal zum Blick auf die Preisliste komme. So kommt es, dass wir abends nach unserem Flanieren auf der Strandpromenade wieder nur irgendwo stehen, diesmal in Javea im hinteren Teil der Stadt in einer Sackgasse. Der Tag war relativ ereignislos, wir haben einen Spaziergang durch eine Hochebene gemacht und das windige Cabo San Antonio mit Blick über die Bucht von Javea besucht.

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Mo

04

Jun

2012

Wie im Hochgebirge

Den Vormittag verbringen wir am Pool eines Restaurants. Amüsant: Als wir uns nach sicher zwei Stunden erheben, um das „Schwimmbad-Restaurant“ zu verlassen, kommt plötzlich jemand laut fuchtelnd gelaufen und ruft „Perro no“! Tja, zu spät, der lag jetzt leider zwei Stunden friedlich in einer Ecke im Schatten, wobei er keinen der nicht vorhandenen anderen Gäste gestört hat. Aber ja, ist schon gut, wir gehen ja! Wir befinden uns hier etwa zwanzig Kilometer im Landesinneren und nun wollen wir zurück zur Küste. Aurelia und Leopold dürfen sich vorne im Cockpit platzieren, denn unser Weg ist kurvig und steil. Auf Übelkeit hat da keiner Lust, zumal es auf der knappen Straße keine Ausweichmöglichkeit gäbe. Die Landschaft ist aber fantastisch: Es ist eng, es gibt Hügel, die wie breite Kegel aus der Umgebung ragen. Die Straße windet sich wie eine Schlange, überall gibt es Nysboro-Bäume oder auch Kirsch-, Feigen- oder Mandelbäume. Die Nysboros sind kleine, aprikosenartige Früchte, die nach Abziehen der Schale herrlich saftig schmecken. Die Kinder haben davon schon reichlich bei unserer Bekanntschaft in Òrgiva gegessen. Rechts unseres Weges ragt ein karger Berg auf, an dessen Fuß der Boden terrassenförmig angelegt ist, damit trotz Trockenheit Landwirtschaft (v.a. Obst- und Oli

venbäume) betrieben werden kann. Leopold erfasst sofort den Grund der Terrassen: „…damit das Wasser nicht gleich wieder abrinnt!“ Immer höher fahren wir hinauf, Jakl muss sich arg quälen und Klaus jammert, dass er schon bald Schwielen an den Händen bekommt durch das ständige enge Lenken. Irgendwann ist dann doch der Scheitel erreicht und es geht wieder hinab, die Motorbremse hat zu tun, denn die Bremsen würden sonst heiß laufen. Es kommen uns einige tapfere Radler entgegen; unglaublich, was die da leisten. Uns hat schon der motorisierte Auf- und Abstieg angestrengt… Gegen 18 Uhr trudeln wir in Denia ein. Hier weht das erste Mal am Mittelmeer ein recht starker Wind, so dass wir sofort wieder Surfer und Kiter vorfinden, die wir sogleich hautnah beobachten. Geparkt wird heute in der Marina, wo wir nachts so um 22 Uhr in einer Eisdiele noch Wifi finden.

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So

03

Jun

2012

Gewitter und Quellenbad

Ich denke mir, dass ich schon gar nicht mehr weiß, wie sich Regen im Wohnmobil anhört und schon regnet es. Naja, weniger Regen, vielmehr ein langanhaltendes, heftiges, wirklich lautes Gewitter. Aber es regnet sich nicht ein und nachdem wir „Die Sendung mit der Maus“ – eigentlich ein sonntägliches Pflichtprogramm, da es sonst echt Stress mit den Kindern gibt – angeschaut haben, scheint wieder die Sonne und die Reise geht weiter. Wir fahren heute mit einem kleinen Zwischenstopp in Alicante vorbei an wirklich extrem bebauten Küstenlinien, am auffälligsten dabei das an Manhattan erinnernde Benidorm. Bei Altea führt uns unser Weg ins Landesinnere, zu dem Ausflugsziel, das ich gestern auf einer Postkarte entdeckt habe: Die Quelle namens Fuente de Algar. Wir kommen aber erst um halb sieben an und haben Hunger, den wir mit guten Spaghetti Bolognese beheben. Obwohl es nach dem Essen schon etwa halb acht ist, lassen wir es uns nicht nehmen, zu dieser angepriesenen Quelle zu spazieren. Wir sind ganz überrascht, dass das hier so „organisiert“ ist. Wir hatten nicht damit gerechnet, Eintritt zahlen zu müssen und über vorgegeben Pfade wandeln zu müssen. Nun gut, es ist aber schon so spät, dass das Kassenhäuschen nicht besetzt ist und so steigen wir die steilen Treppen entlang des Wasserfalls empor, bis wir an eine Stelle kommen, an der sich eine Art große Gumpe gebildet hat. Es wird zwar schon langsam kühl und auch haben wir weder Badesachen noch Handtücher dabei, aber dennoch springen Papa und Leopold und Aurelia hinein ins wirklich eisige Wasser. Leopold macht vier, fünf Tempi und flüchtet sich dann in meine wärmenden Arme. Das glasklare Wasser muss wirklich herrlich sein zum Schwimmen, aber ich habe keinen Bikini mitgenommen. Die Nacht stehen wir heute auf dem Parkplatz der Touristeninformation. Eigentlich ganz gut, wenn uns im Morgengrauen nicht die Kehrmaschine (!) wecken würde…

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Sa

02

Jun

2012

Durch die Wüste

Als wir – wie dann doch immer – um elf unseren tollen Gebirgsplatz verlassen, kommen uns zahlreiche, eifrige Pfadfinder und Mountainbiker entgegen. Die Gegend hier ist auch ein wahrlicher Traum zum Wandern und Biken. Alles ist dank der Bäche relativ saftig grün (wenn die Böden ansonsten natürlich trotzdem staubtrocken sind), die Landschaft gibt dem Auge reichlich Futter. Vorbei an Mohnblumenwiesen, kleinen Bächen, hochaufragenden Pinien und kargen Felsen fahren wir zur Autobahn, die uns nach Murcia führen wird. Hier ändert sich die Gegend fast schlagartig: Wir wähnen uns im Grand Canyon, später in Wüsten und im weiteren Verlauf in weiten, langweiligen Ebenen, die am Rande von alten Bergketten begrenzt werden. „Hier will man auch nicht wohnen!“ stellt Klaus fest. Allerdings. Wir machen kurz Halt, um an einer Tankstelle unseren Wassertank zu füllen und in einem „Arbeiter-Café“ unseren Magen. Nach vier kräftigen mit frischem Fleisch belegten Bocadillos (Sandwiches) und einem Kaffee für Klaus (wir zahlen nur 1,50 Euro!) geht es weiter durch die Mittagshitze. Wenn wir die Strecke schaffen, die wir dem Navi vorgegeben haben, werden wir abends über 300 Kilometer zurückgelegt haben. In Murcia machen wir Einkaufsstopp und uns wirft die Hitzewand fast um, als wir aussteigen. Und wir dachten, im Jakl ist es heiß! Plato mag nicht einmal bieseln, sondern verzieht sich wieder in das geringe Hitze-Übel, hinein in Jakl, der gegen draußen direkt kühl ist.

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Sa

02

Jun

2012

Kein Campingplatz für uns

Nach einem späten Brotzeithalt in Elx/Elche, wo wir den großen Palmenhain bewundern, fahren wir an die Küste nach Santa Pola, wo der Campingplatz liegt, den unser Navi vorgeschlagen hat. Leider gefällt uns dieser mit seinen Asphaltwegen, engen Stellplätzen, lieblosem Pool und uncharmanter Umgebung absolut nicht und so schlafen wir wieder ganz klassisch irgendwo in einer ruhigen Ecke. Zuvor, mittlerweile ist es halb neun, kaufen wir noch ein paar kleine Notwendigkeiten in einem in Spanien oftmals gesehenen China-Markt und suchen danach bei einbrechender Dunkelheit noch irgendwo in der Stadt einen Wifi-Zugang. Diesen finden wir schließlich an einer Tankstelle und so kommt es, dass Klaus zur nächtlichen Stunde Auto wäscht, während die Kids duschen und ich – im Waschabteil – im Internet die neuesten Informationen abrufe. Ich kundschafte ein hoffentlich lohnenswertes Ausflugsziel und einen scheint‘s wirklich tollen Campingplatz aus. Mal sehen, ob die Versprechungen erfüllt werden. Santa Pola an sich ist jedenfalls hässlich, so dass wir morgen hier sicher weder spazieren noch an den Strand gehen werden.

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