Sommer in Sevilla

Sevilla gefällt uns gut, wir flanieren am frühen Nachmittag und nach einer Siesta im Jakl am frühen Abend noch einmal durch die Gassen. Es gibt eine Unmenge an netten Tapas-Bars, Cafés, Kneipen und Restaurants und v.a. abends sind diese auch draußen gut gefüllt – trotz grenzwertig kühler Temperaturen, v.a. wenn man bedenkt, dass es im März hier schon 30 Grad hatte. Wir sind ja schon froh, nicht durchnässt zu werden (übrigens hat es die ganze Nacht so geregnet, dass nur ein Kissen auf meinem Kopf den Lärm dämpfte), müssen uns, wie bisher immer, aber relativ warm anziehen. Unser Parkplatz liegt perfekt, quasi direkt in der Innenstadt, an der Rückseite der Stierkampfarena. Wir hätten uns doch gerne einen Kampf angeschaut, aber wir sind dazu eine Woche zu früh dran. So tragen wir unsere persönlichen Kämpfe aus – die sich aber vorwiegend auf Aurelias Mützenwahn und Klaus‘ „Wettergrant“ beschränken. Apropos Wetter: Ein letztes Mal möchte ich zuversichtlich sein, denn die Vorhersage kündigt ab morgen stetig steigende Temperaturen bis um die 30 Grad an. In ganz Andalusien! Und angeblich soll es trocken und gar sonnig werden. Kann das sein?! Obwohl wir da sind? Sollte sich dies nicht bewahrheiten, denke ich ernsthaft über eine vorzeitige Rückkehr auf direktestem Weg nach. Zumindest hätte ich dann mein Capoeira wieder, das mir schon stark abgeht. Ansonsten möchte ich mich bei Sommerwetter gerne länger an einem Ort niederlassen, ggf. sogar auf einem Campingplatz. Meine Pläne für diesen Urlaub sind darüber hinaus nicht sehr ausgeprägt, ein großer Wunsch ist einzigst eine schöner Ausritt am Atlantik! Auch wollen wir nach Tarifa, dem südlichsten Zipfel von Spanien, v.a., damit Leopold ein Gefühl für die Nähe von Afrika und die Straße von Gibraltar bekommt. Von dort aus werden wir voraussichtlich der Küste nicht weiter folgen, denn die dort beginnende Costa del Sol (etwa Marbella bis Malaga) soll grausam bebaut und arg touristisch sein. Das Hinterland soll dagegen viel bieten, die berühmten „Weißen Dörfer“, saftige Stierweiden, Korkeichenwälder und anderes, was wir erkunden werden. Die Alhambra in Granada wartet auch auf uns, und schon auf unserem Weg gen Heimat werden wir auch noch Barcelona erleben. Was dazwischen kommt, ist alles offen – und ich genieße das sehr. Zur Not, wenn sich das Wetter nicht ändert, setzen wir per Fähre nach Afrika über. Marokko ist durchaus realistisch und wenn wir eh schon in Tarifa sind… Wer weiß?

Wir stehen jetzt in Sevilla hier mitten in der Innenstadt und da wir abends erst um 21 Uhr von unserem „Paseo“ zurückkommen, sind wir einfach zu müde und zu faul, die Stadt noch zu verlassen. So bleiben wir also stehen und die Kinder stellen bei ihrem abendlichen 22-Uhr-Lego-Spiel beim Blick aus dem Dachfenster fest: „Bei dem Essen da drüben ist wirklich viel los und da kommen ganz schön viele Autos! Darum ist es also so laut!“ Tja, Kids, wir sind hier mitten in Spanien!

Die Kinder gehen um 23.30 Uhr erst schlafen, schlafen dafür aber sofort ein. Wir genehmigen uns dann in der Tapas-Bar gegenüber noch ein mitternächtliches Bier samt leckeren Tapas – im unseren Jakl gut im Blick.

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